Eine Kreuzfahrt mit Elli. Immer wenn wir an Deck gehen, nötigt sie mich eine Federboa anzulegen. Sie selbst trägt ebenfalls eine und so ein Netz-Mützchen. Ihre Augenlider sind mit Unmengen silbernen Glimmers beklebt.
Doch jedes mal werden wir vom Schiffspersonal aufgefordert, die Federboas abzulegen, weil die in ihnen enthaltenen Silberfasern entgegenkommende Schiffe bei Nacht durch die Reflexionen behindern können.
"Siehst Du!", meine Reaktion. Aber Elli besteht jeden Tag wieder auf die Boas.
Mutti ruft morgens an und sagt, dass ich mich entscheiden soll, welche Dinge ich von der Liste ihrer Bekannten brauchen kann. Sonst fände es anderweitig Verwendung.
Was bitte schön eine Bauchtrage, prenatal sein soll, kann sie mir auch nicht sagen.
Wegen des Auto-Kindersitzes kann ich ja Dose mal fragen, der hat schließlich Auto.
Habe Lust rauszukommen aber das sei gerade ungünstig, sie verlegten momentan Parkett neu. Alles stünde durcheinander und es sei sehr unwohnlich.
Frage noch nach dem Onkel Adolf Kabatek. Woran der nun eigentlich damals gestorben ist und dass ich es sehr schade finde, ihn nicht näher kennen gelernt zu haben. "Hast Du doch gut kennen gelernt", meint Mutti, "sturzbetrunken hast du mit dem bis in die Morgenstunden debattiert. Da warst du siebzehn. Und er an die siebzig. Das war vielleicht ein Bild." Gestorben sei er einfach weil er alt war, krank sei der nicht gewesen. Wie ich denn jetzt auf den käme.
Ich erzähle ihr über den Artikel, den ich über ihn gelesen habe, dass seine Übersetzungen gelobt wurden und dass es nach Ansicht des Verfassers mit Asterix und den anderen französischen Comic-Übersetzungen in Deutschland niveaumäßig in den Keller gegangen sei, seit Adolf das nicht mehr gemacht hat.
Das Medikament scheint zu wirken. Jedenfalls tut es schon nach nur zwei Tagen viel weniger weh.
Bis Mittag mit Peter Braschs Essays auf dem Sessel am Fenster. Manches hat so einen permanent beleidigten Unterton.
Als ich neulich im Komtur auf der Schönhauser nachgefragt habe, stellte sich heraus, dass Brasch tatsächlich dort seine Ledermäntel kaufte.
Nachmittags an den Rechner und die Out of Lemgo-Geschichte für Montag fertig. Dann kurz ins Bett. Aber schlafen nicht möglich, weil es dauernd im Bauch rumpelt. Kann die nicht einfach auch dann schlafen wenn ich schlafen will? Rumpeln kann sie doch noch die ganze Zeit sonst.
Außerdem macht Karlchen über mir einen Mordskrach. Der und seine blöden Charts.
Also wieder aufstehen.
Esse Rührei mit grünen Bohnen.
Dann los zu Lubosch.
Zum Glück habe ich einen Fahrschein gelöst. Zum dritten mal in zwei Wochen erwischt zu werden, wäre nichts für mich.
"Wissense, nee! Das ist jetzt das dritte mal in zwei Wochen. Das ist nichts für mich. Gehnse doch zu wem anders!"
Lubosch hängt phlegmatisch vor dem Fernseher. Ist fertig, hat den ganzen Tag technischen Futzelkram für die Online-Zeit am Rechner gemacht. Erzählt, dass es gestern eine Schlägerei im Puff gab. Irgendwer hat sogar einen Aschenbecher an den Kopf bekommen. Aber Cem hätte das nicht so interessiert, obwohl der Bardienst hatte.
Zu 22.30 Uhr dann in die Ackerstrasse, wo die Truppe zum Plakate kleben verabredet ist.
Gegen 11.00 Uhr ist dann der Kleister angerührt. Wir ziehen zu fünft los.
Nach fünfzehn Minuten sind wir nur noch zu viert und nach dreißig nur nich zu dritt, weil es auch Ingo nicht so gut geht. Er ist gestern vom Rad gestürzt und hat sich wohl die Rippen geprellt.
Also kleben Ludmilla, Zora und ich den Rest der Plakate allein in Mitte. Die Stimmung ist augenblicklich fröhlicher. Ludmilla gibt mir ihren Socken, um den Kleister von meiner Jacke zu wischen. " Wie sieht das aus Bettina, so viel Sperma an der Bekleidung!"
Ich bitte darum, jeweils eine kleine Längsfalte an der Stelle meines Gesichtes auf dem Plakat beim kleben zu arrangieren, weil ich dann etwas schmaler rüberkomme.
Etwa 01.00 Uhr noch zu dritt ins Pilger. Hans, Maxe, Klinker und Steffanie da. Piefke hinter den Platten.
Kurz darauf kommen auch Lubosch und Rick. Aber nach einem Bier wieder raus.
Klinker ist ganz enthusiasmiert wegen des Juni-Radio. Schwangerschaftsgymnastik live on air! Etwas mehr Engagement beim Rauchen und Trinken und vielleicht ist sogar eine Live-Geburt drin, was? Negative Dialektik, Ficken und Serge Gainsbourg, volles Programm.
Er tut als wolle er mir Aluminium-Pfandmarken zwischen Auge und Unterlid stecken, traut sich aber nicht.
Dann mit Rick und Lubosch in die Lotterstrasse.
Doch jedes mal werden wir vom Schiffspersonal aufgefordert, die Federboas abzulegen, weil die in ihnen enthaltenen Silberfasern entgegenkommende Schiffe bei Nacht durch die Reflexionen behindern können.
"Siehst Du!", meine Reaktion. Aber Elli besteht jeden Tag wieder auf die Boas.
Mutti ruft morgens an und sagt, dass ich mich entscheiden soll, welche Dinge ich von der Liste ihrer Bekannten brauchen kann. Sonst fände es anderweitig Verwendung.
Was bitte schön eine Bauchtrage, prenatal sein soll, kann sie mir auch nicht sagen.
Wegen des Auto-Kindersitzes kann ich ja Dose mal fragen, der hat schließlich Auto.
Habe Lust rauszukommen aber das sei gerade ungünstig, sie verlegten momentan Parkett neu. Alles stünde durcheinander und es sei sehr unwohnlich.
Frage noch nach dem Onkel Adolf Kabatek. Woran der nun eigentlich damals gestorben ist und dass ich es sehr schade finde, ihn nicht näher kennen gelernt zu haben. "Hast Du doch gut kennen gelernt", meint Mutti, "sturzbetrunken hast du mit dem bis in die Morgenstunden debattiert. Da warst du siebzehn. Und er an die siebzig. Das war vielleicht ein Bild." Gestorben sei er einfach weil er alt war, krank sei der nicht gewesen. Wie ich denn jetzt auf den käme.
Ich erzähle ihr über den Artikel, den ich über ihn gelesen habe, dass seine Übersetzungen gelobt wurden und dass es nach Ansicht des Verfassers mit Asterix und den anderen französischen Comic-Übersetzungen in Deutschland niveaumäßig in den Keller gegangen sei, seit Adolf das nicht mehr gemacht hat.
Das Medikament scheint zu wirken. Jedenfalls tut es schon nach nur zwei Tagen viel weniger weh.
Bis Mittag mit Peter Braschs Essays auf dem Sessel am Fenster. Manches hat so einen permanent beleidigten Unterton.
Als ich neulich im Komtur auf der Schönhauser nachgefragt habe, stellte sich heraus, dass Brasch tatsächlich dort seine Ledermäntel kaufte.
Nachmittags an den Rechner und die Out of Lemgo-Geschichte für Montag fertig. Dann kurz ins Bett. Aber schlafen nicht möglich, weil es dauernd im Bauch rumpelt. Kann die nicht einfach auch dann schlafen wenn ich schlafen will? Rumpeln kann sie doch noch die ganze Zeit sonst.
Außerdem macht Karlchen über mir einen Mordskrach. Der und seine blöden Charts.
Also wieder aufstehen.
Esse Rührei mit grünen Bohnen.
Dann los zu Lubosch.
Zum Glück habe ich einen Fahrschein gelöst. Zum dritten mal in zwei Wochen erwischt zu werden, wäre nichts für mich.
"Wissense, nee! Das ist jetzt das dritte mal in zwei Wochen. Das ist nichts für mich. Gehnse doch zu wem anders!"
Lubosch hängt phlegmatisch vor dem Fernseher. Ist fertig, hat den ganzen Tag technischen Futzelkram für die Online-Zeit am Rechner gemacht. Erzählt, dass es gestern eine Schlägerei im Puff gab. Irgendwer hat sogar einen Aschenbecher an den Kopf bekommen. Aber Cem hätte das nicht so interessiert, obwohl der Bardienst hatte.
Zu 22.30 Uhr dann in die Ackerstrasse, wo die Truppe zum Plakate kleben verabredet ist.
Gegen 11.00 Uhr ist dann der Kleister angerührt. Wir ziehen zu fünft los.
Nach fünfzehn Minuten sind wir nur noch zu viert und nach dreißig nur nich zu dritt, weil es auch Ingo nicht so gut geht. Er ist gestern vom Rad gestürzt und hat sich wohl die Rippen geprellt.
Also kleben Ludmilla, Zora und ich den Rest der Plakate allein in Mitte. Die Stimmung ist augenblicklich fröhlicher. Ludmilla gibt mir ihren Socken, um den Kleister von meiner Jacke zu wischen. " Wie sieht das aus Bettina, so viel Sperma an der Bekleidung!"
Ich bitte darum, jeweils eine kleine Längsfalte an der Stelle meines Gesichtes auf dem Plakat beim kleben zu arrangieren, weil ich dann etwas schmaler rüberkomme.
Etwa 01.00 Uhr noch zu dritt ins Pilger. Hans, Maxe, Klinker und Steffanie da. Piefke hinter den Platten.
Kurz darauf kommen auch Lubosch und Rick. Aber nach einem Bier wieder raus.
Klinker ist ganz enthusiasmiert wegen des Juni-Radio. Schwangerschaftsgymnastik live on air! Etwas mehr Engagement beim Rauchen und Trinken und vielleicht ist sogar eine Live-Geburt drin, was? Negative Dialektik, Ficken und Serge Gainsbourg, volles Programm.
Er tut als wolle er mir Aluminium-Pfandmarken zwischen Auge und Unterlid stecken, traut sich aber nicht.
Dann mit Rick und Lubosch in die Lotterstrasse.
Bettina Andrae - am Dienstag, 20. Mai 2003, 11:47